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2016/2017 / November Dezember Januar /

www.miteinander-aktivesleben.de

E x t e r n e

H

eute möchte ich mal mit einigen My-

then aufräumen, die uns in unserem

Sanitätsalltag begegnen. Gibt es nicht,

sagen Sie? Warten Sie mal ab, sage ich! Ein Bei-

spiel: Man hat immer gesagt, dass man Kompres-

sionsstrümpfe am Morgen kaufen sollte, so früh

wie möglich nach dem Aufstehen. Ein Mythos

oder Wahrheit? Also grundsätzlich ist es nicht

falsch. Morgens sind die Beine natürlich am

schlanksten (dünnsten), da sie

ja in der Nacht „hochgelagert"

wurden. Das ist der optimalste

Zustand – den es zu erhalten

gilt. Von daher ist es schon der

beste Zeitpunkt zum Abmessen. Nun folgt das

große „Aber“: Berufstätige oder Mütter können

beispielsweise häufig garnicht direkt nach dem

Aufstehen parat sein. Was ist dann mit denen?

Da ist unser Können und unsere Erfahrung als

Experten gefragt.Wenn Beine anschwellen, kön-

nen wir mit demMaßband die Vergrößerung des

Umfangs „rausziehen", das bedeutet, wir messen

auf Zug. Dafür ist viel Fingerspitzengefühl und

Know-how

erforderlich – denn zu viel Zug geht

dann nach hinten los. Zudem müssen venener-

krankte Beine nicht zwangsläufig anschwellen.

Um das zu erkennen, sind nicht nur unsere

Hände, sondern auch unsere Augen geschult. Ein

klarer Fall von Halbmythos!

Oder folgender Mythos: Sanitätshausartikel sind

verhältnismäßig teuer. Stimmt das? Klare Ant-

wort: Eigentlich nein! Da wir ein Fachhandel für

Medizinprodukte sind, erhalten unsere Kunden

ausschließlich geprüfte und nach

Medizinproduktegesetz zu-

gelassene Artikel, welche

eine durch Studien veri-

fizierte Wirkung bzw.

einen solchen Nutzen

haben – im Gegensatz

zu Gesundheitsartikeln

aus dem normalen Kon-

sumgütereinzelhandel. Daher

sind Sanitätsartikel nicht mit vie-

len anderen im

normalen Handel

verfügbaren Pro-

dukten vergleichbar

und daher der im

Vergleich angeblich

teuere Preis ein klarer Mythos!

Apropos andere Produkte: Viele Artikel, die man

in Sanitätshäusern kauft, gibt es auch im Online-

handel. Stimmt der Mythos,

dass dies besser für den Kun-

den ist? Ehrlich gesagt, ist das

Thema eine Art

Bienennest

für

alle Sanitätsgeschäfte. Der

Onlinehandel gehört nun Mal mittlerweile zum

normalen Wettbewerb. Doch ebenso klar und

unser großer Vorteil ist auch: Onlineshops bera-

ten nicht, passen nicht an, rechnen keine Rezepte

ab. Überlegen Sie mal: Wer soll den Kompressi-

onsstrumpf anmessen? Niemand. Richtig! Den-

noch: Gerade im Bereich der einfacheren

Produkte, wie bspw. ein Duschhocker, wird häu-

figer online gekauft. Aber auch hierbei gilt: Es

wird häufig ein Discounterprodukt zum günsti-

gen Preis gekauft – kein geprüftes und zugelas-

senes Hilfsmittel!

Ein Mythos fällt mir noch ein: Viele Produkte

kaufen Kunden bei uns gar nicht, sondern sind

nur geliehen. Das stimmt, ist aber im Sinne der

Nutzer. Weshalb? Für die gesetzlichen Kosten-

träger ist eine solche „Fallpauschale" oftmals der

günstigste Weg, ihre Patienten versorgt zu be-

kommen, d.h. ein Artikel wird für seine Nut-

zungszeit pauschal vergütet. Beim Rollator sind

es bspw. in der Regel 5 Jahre.Mit dem gezahlten

Betrag sind dann alle Kosten ab-

gedeckt, nach den 5 Jahren

steht eine neue Versor-

gung an, oder man

nutzt das vorhan-

dene Gerät weiter.

Beides ist möglich.

Beides ist gut für

den Kunden!

Mythen

aus dem

Sanitätsalltag

B e w e g l i c h ( e r ) m i t I h r e m S a n i t ä t s h a u s

Jana Welsch