19
2016/2017 / November Dezember Januar /
www.miteinander-aktivesleben.deHeiliger Christophorus,
als heiliger Gottesmann hast du den Menschen deiner
Zeit an Leib und Seele geholfen.
Hilf auch uns und allen, die wir heute in unser Gebet
einschließen, bei allen Gebrechen.
In Deutschland gibt es derzeit rund 36 Millionen
Fahrer von Kraftfahrzeugen. Die meisten kennen
den
autofreien Sonntag
.
Vielleicht ist es an solchen Sonntagen erlaubt,
auch an all das Leben zu erinnern, das bei unseren
Autofahrten immer wieder auf der Strecke bleibt:
An die zahllosen
Opfer von Menschen
.
•
An die
unzähligen Tiere
, kleine und große, die
•
von rollenden Autoreifen oder von Motor-
hauben getroffen werden.
An die
Tiere und Pflanzen
, die ihre Lebens-
•
räume verlieren, weil immer mehr Naturflä-
che mit Asphalt oder Beton überbaut wird.
Hören wir doch vor diesem Hintergrund die
Frage Jesu:
„Welcher Mensch ist unter euch, der hun-
dert Schafe hat und, wenn er eins von ihnen verliert,
nicht die neunundneunzig in der Wüste lässt und geht
dem verlorenen nach, bis er das Verlorene f indet?“
Das Verlorene suchen, das bedeutet: Sich nicht
damit zufrieden geben, dass eine hohe Mobilität
eben ihren Preis hat. Sich nicht auf die Rechnung
einlassen, dass die Beschäftigungszahlen der Au-
tomobilbranche die ökologischen Schäden des
Autoverkehrs schon aufwiegen.
Jesus macht klar, dass das eine Schaf keine Größe
ist, die wir vernachlässigen
sollen. Gerade das Kleine
zählt.
Nur wo das Kleine,
Unscheinbare im Blick bleibt,
kann auch das Große und
Ganze gelingen
.
Das wäre in einer Zeit, wo
nur noch das Große zählt,
Erfolgsstatistiken und Zu-
wachsraten, hohe Einschaltquoten und Beliebt-
heitsbarometer, neu zu lernen:
Dass Gott in den
kleinen Dingen seiner Schöpfung zu f inden ist
.
In den Blumen und Pflanzen am Straßenrand ge-
nauso wie in den kleinen und großen Tieren, die
oft verletzt oder tot auf der Straße zurückbleiben.
In der Vielgestaltigkeit der Bäche und Wiesen,
der Landschaften und Wälder, die mit ihrem rei-
chen Leben unsere ganze Schöpfung bilden. In
der ganzen Vielfalt und Buntheit des Lebens, die
wir nur erkennen, wenn wir nicht daran vorbeira-
sen, sondern uns Zeit lassen und unserem Blick
Ruhe schenken. Vielleicht gerade heute mal,
wenn wir gemütlich durchs Lumdatal oder den
Vogelsberg radeln oder ein Stück spazieren gehen
und das schöne Tal genießen.
Der Heilige Christophorus möge uns stets alle beglei-
ten.
Er ist der Schutzpatron der Reisenden, sowohl
der Autofahrer als auch all der anderen, die mit
ihren Fahrzeugen oder gar zu Fuß unterwegs
sind.
A n d a c h t
Christophorus
(vermutlich gelebt im 3. oder 4. Jahrhundert,
verehrt als Heiliger der katholischen und
orthodoxen Kirche,
Schutzheiliger der Reisenden,
frühchristlicher Märtyrer)
E x t e r n e
Ihr Diakon
Markus Müller




