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2015 / August September Oktober /

www.miteinander-aktivesleben.de

miteinander

Aktives Leben im Alter gGmbH

T i t e l t h e m a

10

Die Gäste der Veranstaltung erhielten konkrete

Tipps: Wie geht man vor, wenn der Verdacht

einer Demenz innerhalb der Familie besteht?

Wie spricht man Themen an, auch wenn man

Angst vor negativen Reaktionen des möglicher-

weise Kranken hat? Ängste der Patienten vor

einer Testung seien häufig und Sätze wie „willst

du mich hinstellen, als sei ich blöde?“ seien keine

Seltenheit. Angehörige fühlten sich dann unver-

standen und benötigten Hilfestellung, gerade von

fachlicher Seite.

Grundwissen wird vermittelt

Letztlich zeigt die regelmäßig stattfindende Ver-

anstaltung und die starke Resonanz bei Betroffe-

nen, wie wichtig Angehörigenabende sind: Diese

erhalten einen Bezug zur Pflege, zu bestehenden

Krankheiten der betreuten Familienmitglieder

und zu Problemen im Umgang auch mit verän-

derten Lebenssituationen. Zusätzlich wird ein

Grundwissen über Krankheitsbilder vermittelt

und diese können besser eingeordnet werden.

Die Angehörigentreffs bieten darüber hinaus die

Möglichkeit, durch Fragen und Anmerkungen

eigene Lebenslagen einzubringen. Angehörige

können auch Themen für diese Veranstaltung

selbst bestimmen.

Interessierte können sich jederzeit an die Ein-

richtung in Londorf unter der Tel. 06407 403880

wenden, um aktuelle Termine des Treffs zu er-

fahren.

In welcher Weise helfen solche Angehörigenabende?

Die Zuhörer erhalten Unterstützung, Empathie

für den Kranken, eine klarere Sicht auf die Dinge,

ein Verständnis im Umgang mit Erkrankungen

des Alters, aber auch konkret Hilfsangebote.

Zudem: Alle sehen, dass man nicht alleine ist.

Auf welche Weise können Angehörige Fehler im

Umgang mit Erkrankungen des Alters (wie bei de-

mentiellen Erkrankungen) machen?

Das ist abhängig vom Einzelfall und den Zusam-

menhängen, der Familie, der Lebensgeschichte,

den Hintergründen, den seelischen Verletzungen

usw. Jeder Fall ist individuell zu betrachten.

Was würden Sie Angehörigen

empfehlen, die Berührungs-

ängste mit Themen wie Pflege

und Krankheit im Alter haben?

Ich rate, immer wieder Offen-

heit zu signalisieren. D.h. es ist

das gute Recht der Familie,

Berührungsängste zu haben.

Gleichzeitig sollten Angehörige sicher sein, dass

sie bei Fragen Rat und Hilfe erhalten können.

Viele Situationen lassen sich letztlich beim Um-

gang mit manchem menschlichen Elend, im

Umgang mit dem Sterben oder bei Schmerzen

nicht schöner reden als sie sind.

Drei Fragen an Pamela Hirzmann,

Diplom-Psychologin, Gießen