2015 / August September Oktober /
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Wir Menschen brauchen beides,
Geselligkeit und Einsamkeit,
um innerlich gesund zu bleiben.
Eins allein wird uns immer krank machen.
Was sagt uns dieses Zitat? Einsamkeit heißt:
Menschen benötigen die Zeit der Ruhe und
Erholung. Bezogen auf die pflegenden Ange-
hörigen, ist dies ein wichtiger Punkt in Ihrem
Leben. Durch die ständige Belastung im All-
tag ( Job, evtl. Haushalt und Kinder sowie die
Versorgung der eigenen Eltern) benötigt man
eine Zeit der Ruhe. Aber auch die Gesellig-
keit ist ein wichtiger Bestandteil. Geselligkeit
mit Gleichgesinnten zum Beispiel (hier bietet
sich ein Gesprächskreis für pflegende Ange-
hörige an), aber auch die Geselligkeit in der
eigenen Familie sowie die im Freundeskreis
gibt einem Kraft, den Alltag zu bewältigen.
Unter Geselligkeit versteht man sinnbildlich
auch, dass man in einer gewissen Zeit eine
Beschäftigung auf freiwilliger Basis erledigt.
Und dabei ein Gefühl der Spannung und
Freude entwickelt und ein Bewusstsein des
„Andersseins“ im Vergleich zum „gewöhnli-
chen Leben“.
Eine gesunde Mischung aus beidem ist für
uns Menschen sehr wichtig, um, wie es im
Zitat steht, nicht krank zu werden.
Man muss auf sich achten und auf seinen
Körper hören. Rechtzeitig die Bremse ziehen.
Für pflegende Angehörige oft ein schweres
Los. Dann kommt noch das schlechte Gewis-
sen hinzu und es quälen einen Gedanken wie:
„Macht man alles richtig?“, „ich möchte
meine zu Pflegenden nicht alleine lassen“, „sie
waren auch immer für mich da“. Aber hier
sollte man als Pflegeperson auch darauf ach-
ten, dass man sich rechtzeitig professionelle
Hilfe holt. Zum ersten für sich selbst, um
Freiräume für sich und seine eigenen Fami-
lien schaffen zu können, und zum zweiten für
die zu Pflegenden, die oft selbst unter der Si-
tuation leiden, da sie die Hektik und den
Stress des Alltages der Kinder oft mitbekom-
men. Somit können beide Seiten von einer
externen Hilfe profitieren.
Hilfe kann man sich heute auf verschiedenste
Art und Weise holen. Ob mit einem profes-
sionellen Pflegedienst, durch eine Kurzzeit-
pflege in einer stationären Einrichtung (quasi
als Urlaub für die zu Pflegenden) oder durch
eine Betreuung zu Hause.
Auch der Gesprächskreis der pflegenden An-
gehörigen in den Räumlichkeiten der MOBI
stellt eine Art der Entlastung dar. Hier treffen
sich die pflegenden Angehörigen und können
sich untereinander austauschen, Rat suchen
und sich gegenseitig Unterstützung geben.
Welche Art der Hilfe und Unterstützung für
den Einzelnen richtig ist, kann man über eine
unverbindliche und kostenfreie Pflegebera-
tung herausfinden.
Wichtig ist bei allem nur, sich selbst nicht zu
verlieren und an seine eigene Gesundheit zu
denken. Wie bereits im Zitat beschrieben:
Man braucht beides.
Sie fühlen sich auch alleine? Sie benötigen
Hilfe und wissen nicht, wie und wo? Wir hel-
fen Ihnen gerne weiter und stehen Ihnen mit
Rat und Tat zur Seite.
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
Elvira Kraicker-Münnich ist Leiterin des Pflege-
und Sozialdienstes MOBI in Grünberg;
E-Mail:
e-kraicker@altenpflege-gruenberg.deMit Rat und Tat
Bewusst Leben
K o l u m n e
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