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2015 / August September Oktober /

www.miteinander-aktivesleben.de

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Heute möchte ich gerne einen Moment mit

Ihnen haben, um Ihnen unser Angehörigen-

forum näher zu bringen...

Durch meine häufigen Kontakte mit Ange-

hörigen von Menschen, die pflegebedürftig

sind oder werden, habe ich erkennen können,

dass ein großer Bedarf an Gesprächen durch

Unsicherheit, konkrete oder diffuse Ängste,

Hilflosigkeit und durch ein

Gefühl, allein zu sein, be-

steht. Darüber hinaus wün-

schen sich viele Betroffene,

mehr über Erkrankungen

zu erfahren und diese auch

zu verstehen.

Diese Erkenntnis habe ich zum Anlass ge-

nommen, unser so genanntes

Angehörigenfo-

rum

ins Leben zu rufen: Unterstützt durch

Fachärzte, Psychologen, Betreuungsrichter

und Mitarbeiter unserer Einrichtung, ist ein

Gesprächskreis entstanden, der durch Vertrau-

ensbildende Maßnahmen zu einem lebhaften

Erfahrungsaustausch geführt hat.

Besondere Aufmerksamkeit wird in diesem

Forum immer wieder dem Thema von Men-

schen mit einer Demenzerkrankung entge-

gengebracht. Sichtbar ist, dass sich das

Angehörigenforum mit der Zeit zu einer Art

Selbsthilfegruppe entwickelt hat. Das jewei-

lige Schwerpunktthema für das Forum wird

immer mit den Teilnehmern, deren Wünsche

und Anregungen berücksichtigt werden, be-

sprochen und festgelegt.

Nach der Themenfestlegung werden jeweils

Fachdozenten eingeladen, um sämtliche Fra-

gen, die sich aus den Diskussionen ergeben

könnten, fachlich richtig beantworten zu kön-

nen.

Mir ist vor allem immer wichtig zu betonen,

dass das Angehörigenforum von interessierter

Seite als offenes Forum verstanden wird. Denn

gerade dadurch entsteht immer wieder eine

neue und spannende Dynamik.

In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass das

Angehörigenforum einen wichtigen Beitrag

dazu leistet, den Angehörigen konkrete Hil-

festellungen zu geben. Sowohl die Referenten,

als auch die Teilnehmer, die im Alltag bei den

meisten Themen selbst betroffen sind, tragen

dazu wesentlich bei. Positiv kann aber auch

sein, dass man in der

Gruppe einfach mal be-

richten kann und auf

dankbare Zuhörer trifft.

So können zum Beispiel

Hilflosigkeit und Schuld-

gefühle, die bei vielen verantwortungsvollen

Entscheidungen und durch die Wahrneh-

mung sozialer Verantwortung entstehen kön-

nen, besser verarbeitet und eingeordnet

werden. Dadurch gelingt es den Betroffenen,

gegen unsachliche Kritik von Außenstehen-

den immuner zu werden.

Zudem erhält man als Zuhörer bei solchen

Angehörigenforen

gegenüber den betroffenen

Menschen eine andere, positivere Grundein-

stellung, da mehr Verständnis für deren Ver-

halten und Handeln besteht.

Angehörige, die die schwere Aufgabe einer

Pflege und Betreuung übernehmen oder die

Hilfe einer teil- oder vollstationären Einrich-

tung annehmen, verdienen von uns allen

höchste Anerkennung und Respekt.

Unser

Angehörigenforum

ist für jedermann

offen, die an einem Austausch für und mit an-

deren interessiert sind.Wir freuen uns auf Sie.

Mehr Verständnis

für Handeln von

Angehörigen

...Stefanie

d’Unker-

Lützow

Einen Moment mit...

Stefanie d’Unker-L

ü

tzow ist Leiterin des

Seniorenhauses Lumdatal;

E-Mail:

dunker-luetzow@seniorenhaus-lumdatal.de